Erster Deutscher Meistertitel für Böckermann/Urbatzka in Timmendorfer StrandTimmendorfer Strand - 60.000 Zuschauer bei den 21. Titelkämpfen in Timmendorfer Strand. Die „Kiezschmetterer“ vom FC St. Pauli, Markus Böckermann und Mischa Urbatzka (beide FC St. Pauli), holen ihren ersten Deutschen Meistertitel und können sich zusätzlich über einen smart fortwo als Siegprämie freuen. Im Finale der Deutschen smart Beach-Volleyball Meisterschaften besiegten sie Lars Flüggen/Alexander Walkenhorst (VCO Berlin/TSG Solingen) in drei Sätzen. Damit wiederholten sie ihren Dreisatzsieg aus dem Viertelfinale.

Im ersten Satz fanden die Hamburger zunächst keinen Weg gegen das gute Blockspiel von Walkenhorst und die starken Aufschläge von Flüggen. Sie gaben den Satz relativ deutlich mit 15:21 ab. Im zweiten Satz machten Böckermann/Urbatzka dann über den Aufschlag mehr Druck und spielten variabler. Sie führten lange mit vier Punkten Vorsprung, am Ende wurde es dann doch noch einmal knapp. Mit 21:19 holten sie sich den Satzausgleich. Diesen Schwung nahmen sie auch in den Entscheidungssatz mit und führten schnell mit 5:0. Mischa Urbatzka zeigte viele gute Abwehraktionen, so dass Flüggen/Walkenhorst sie nicht mehr vom Kurs Titelgewinn abbringen konnten (15:11).

„Ich kann es nicht realisieren, aber es fühlt sich gut an. So richtig in Worte fassen kann ich es noch nicht“, sagte Mischa Urbatzka direkt nach dem Spiel. „Wir haben anfangs zu wenig Druck mit den Aufschlägen gemacht. Das ist uns dann besser gelungen, so dass wir das Spiel drehen konnten. Wir haben ab dem zweiten Satz intensiver gespielt, hatten eine bessere Marschroute und sind den Bällen besser hinterher gegangen“, analysierte Urbatzka. „Es war ein unglaublich hartes Turnier. Ohne die Unterstützung meiner Ärzte, die meine Schulterprobleme gut in den Griff bekommen haben, wäre es nicht gegangen. Ich konnte diese Woche zwar wenig trainieren, aber vielleicht hatte ich so auch mehr Kraftreserven. Am Dienstag haben Laura (Ludwig) und ich noch gescherzt, dass wir beide Deutsche Meister werden. Jetzt ist dieser Scherz in Erfüllung gegangen“, sagte Markus Böckermann. Bei der Sieger-Pressekonferenz im VIP-Bereich fragte er dann zum Abschluss händeringend nach einem Rasierer für den Bart von Bernd Schlesinger. „Er hat immer gesagt, dass der Bart fällt, wenn eines seiner Teams den Titel holt, da kommt er nicht mehr raus.“ Schnell wurde ein Rasierer aus dem Hotel organisiert und das Vorhaben gleich in die Tat umgesetzt. Mischa Urbatzka, Markus Böckermann und Sebastian legten gleich Hand an und rasierten ihren Trainer. Lange feiern kann Markus Böckermann diesen Erfolg jedoch nicht, da er bereits am Dienstag eine Klausur in Wirtschaftsrecht schreiben muss.

Trainer Bernd Schlesinger „Die beiden sind fokussiert wie wenige andere Teams. Markus und Mischa verzweifeln auch nicht nach einem verlorenen ersten Satz, sondern versuchen taktisch und spielerisch eine Lösung zu finden. Sie bringen auch die Geduld auf, auf ihre Chancen zu warten. Das haben sie auch in ihrem vierten Dreisatzmatch in diesem Turnier bewiesen. Am liebsten hätte ich gern ein Finale gegen mein zweites Team Dollinger/Windscheif gesehen, aber mit dem dritten Platz war es auch für die beiden ein guter Abschluss“, sagte Trainer Bernd Schlesinger.

Der unterlegene Alexander Walkenhorst, der zum zweiten Mal in Folge die Vizemeisterschaft errang, sagte: „Vor dem Turnier wäre ich mit dem zweiten Platz zufrieden gewesen, aber jetzt bin ich schon sehr enttäuscht. Wenn ich am Abend mit meiner Schwester Kira auf ihren Titel angestoßen habe, werde ich mich aber über das Erreichte freuen. Böckermann/Urbatzka haben ein perfektes Spiel abgeliefert und in schwierigen Situationen die richtigen Entscheidungen getroffen.“

Die Bronzemedaille am Ostseestrand gewannen Sebastian Dollinger und Stefan Windscheif (beide Hamburger SV). Sie besiegten im kleinen Finale das Interimsduo Sebastian Fuchs/Marcus Popp (VCO Berlin/Tours VB (FRA)) in zwei Sätzen (21:17, 23:21). „Wir hatten uns die Goldmedaille als Ziel gesetzt, sind aber gescheitert. Es ist schön, dass wir noch die Bronzemedaille gewinnen konnten“, sagte Sebastian Dollinger. Marcus Popp analysierte: „Wir können unser Level nicht über ein gesamtes Spiel halten. Allerdings war unsere Teamkonstellation eher eine spontane Aktion. Die anderen Teams können mit ihrer Routine in den entscheidenden Momenten alles abrufen, das fehlte uns.

"Insgesamt sahen 60.000 Zuschauer die 21. Titelkämpfe in Timmendorfer Strand und auch der Deutsche Volleyball-Verband, Vermarkter Sky Media Network und die Sponsoren zogen eine positive Bilanz. Verbandspräsident Thomas Krohne sagte im Rahmen eines Pressegesprächs: „Ich bin immer wieder begeistert von den Deutschen smart Beach-Volleyball Meisterschaften und bin mit großer Vorfreude hierhergekommen. Dank des neuen Vermarkters Sky Media Network haben wir einen Quantensprung der Weiterentwicklung in diesem Jahr erlebt. Die Partnerschafft mit einem TV Sender, der die Champions League, die Bundesliga und die Formel 1 übertragt, ermöglicht es das Erscheinungsbild zu verändern. Die Beach-Volleyball-Übertragungen sind von überzeugender Qualität, davon können wir mit unserer Sportart nur profitieren. Wir haben mit Sky einen Vertrag über fünf Jahre das gibt uns eine langfristige Perspektive.“

Martin Michel, Managing Director von Sky Media Network zog ebenfalls ein erstes positives Fazit: „Unser großer Dank gilt allen Beteiligten, von der Organisation, über den Verband bis hin zu den Sponsoren. Wir haben in der Kürze der Zeit viel erreicht. Wir sehen aber noch viele weitere Möglichkeiten, uns weiter zu steigern. Wir werden nach der Saison Bilanz ziehen, aber ich kann jetzt schon sagen, das Fazit wird positiv ausfallen. Wir werden mit der Serie bereits in diesem Jahr schwarze Zahlen schreiben. Das war auch unsere Zielvorgabe und dass es nicht leicht ist solche Ziele zu erreichen, sieht man im Vergleich mit anderen Sportarten.“